Frauen sind bessere „Manager“!
Im Zentrum des bisherigen „managen“ steht die Vermehrung von Geld. Geld hat dabei dieselbe Wirkung wie der Alkohol für den Alkoholiker. Es gibt mehr Männer unter den Alkoholikern als Frauen. Frauen sehen also die Dinge des Lebens klarer. Wenn das stimmt,
warum nicht auch im Management? Es gibt noch eine Menge von Überzeugungsarbeit zu leisten, wenn man die Position vertritt: Frauen führen einfach besser - global, ganzheitlich, gereift - kreativ! Führen statt Motivieren. Wir brauchen eine neue Führungskultur oder mehr Frauen im Top-Management – oder keine Führung.
Jeder von uns hat sein bisheriges Leben damit zugebracht, zu lernen, was für ihn gut ist: Müsliessen, Vollkornbrot dünn schneiden, die Wahl zwischen fettarmer und normaler Milch, einigermaßen eine Arbeit zu finden, die unseren Neigungen und Begabungen entspricht,
bis hin zur Wahl des richtigen Partners für Zärtlichkeit und Fortpflanzung am Abend.
Nur bei einem scheint das alles nicht zu gelten: Beim Führen von Menschen. Dort ist es oft eher so, dass alles getan wird, uns daran zu hindern, das zu sein, was wir sind. Also ist es ein Teil unserer Kultur, ein wesentlicher Teil, wenn nicht überhaupt der entscheidende Teil: Menschen zumindest nicht daran zu hindern, dass zu sein, was sie sind.
Führen heißt: Das Wohlbefinden im Leben zu steigern. Dieses geschieht durch Verhaltens-weisen, die das Engagement des Arbeitenden beeinflussen, die Häufigkeit positiver Emotionen erhöhen und ihn darin unterstützen, das zu tun, was natürlicherweise für ihn das Richtige ist, indem man ihm die Freiheit hierzu gibt.
Alle Verhaltensweisen, die zu einem erhöhten Auftreten positiver Emotionen führen, bewirken eine vermehrte Klarheit der Erwartungen, besseres Verständnis sowie eine bessere Nutzung der Ressourcen. Das wiederum stimmt mit den Zielen der meisten Firmen überein.
Kurzfristige Problemlösungen durch Bestrafung, aller möglichen Art, mögen zu Verhaltensweisen führen, die der Institution kurzfristig finanzielle Vorteile bringt, langfristig jedoch führen sie zu einer Verminderung des Einsatzes und der Kreativität - und so sind vor allem die Vorteile für die Institutionen begrenzt.
Was aber wird gelehrt?
Motivationen, Manipulationen, Möhren-Esel-Theorien – und ähnlicher Quatsch.
„Arbeit ist Beziehungslieferant. Arbeit vermittelt Zugehörigkeit. Arbeit ist Lernen... Arbeit prägt uns, wenn wir sie haben, und sie prägt unser Selbstbild, wenn wir sie verloren haben und „arbeitslos“ sind. Wenn die Arbeit sich grundlegend wandelt, dann ist unsere Gesellschaft in den Grundfesten erschüttert und gefordert. Und genau das erleben wir gerade. Wir befinden uns im tiefgreifendsten Wandel der Arbeit seit der industriellen Revolution. Unser Bild von Arbeit ist noch stark von der industriellen Arbeitskultur geprägt – und die nimmt weiter ab. Doch vor
unseren Augen entsteht eine neue Arbeitskultur: „Creative Work“. Eine Arbeitskultur, die von Selbstverantwortung, Wandel und Kreativität geprägt ist. Dabei meint Kreativität mehr als nur künstlerische Schöpferkraft. Kreatives Denken und Handeln ist die Fähigkeit, ständig neue Zusammenhänge herzustellen, unterschiedlichste Perspektiven zu integrieren und Bestehendes immer wieder zu hinterfragen – auch sich selbst und den eigenen Lebens- und Arbeitsplan.“ (Zitat aus einer Studie des Zukunftsinstitut GmbH, Kelkheim.)
Diese neue Arbeitskultur erfordert eben auch eine neue Führungskultur – oder alles wird sinnentleert.
Wollen Sie das wirklich?