Oder benötigen wir lieber einen sinnstiftenden Gesprächspartner oder sogar jemanden, der uns einfach zuhört?
Der „Coachingmarkt“ befindet sich im Umbruch. Nach einer Exklusivstudie des Harvard Business Manager haben die Endscheider höhere und neue Ansprüche an ihre Coachs. Es wird Spreu vom Weizen getrennt. Gott sei Dank. Es geht um Kompetenz.
Seit Jahren bietet ich Privatissima statt Coachings an. Und das aus gutem Grund. Denn weiß ein Coach wirklich mehr als der „Ge-coachte“ – der Coachee? Und wenn ja, was weiß er eigentlich? Wenn er sagt, dass er weiß, weiß er in Wirklichkeit eigentlich nicht. Und überdies meint das Wort nicht den tatsächlichen Zustand. Wo bleibt die Initiative, die eigene Wahrnehmung, der Sinn für den eigenen Weg?
Brauchen wir nun ein Privatissimum? Ja, denn ein Privatissimum schenkt uns die Zeit zum Nachdenken. Jedes PRIVATISSIMUM ist ein Spaziergang im Garten der Fähigkeiten und Fertigkeiten des Individuums.Lösungen für persönliche, gesellschaftliche, betriebliche Probleme sind Gewissensfragen. Diese Gewissensfragen sind oft sehr heikel und schwer zu entscheiden. Dabei ist man meisten allein. Coolness, Cleverness ist gefragt.
Nach meinen Beobachtungen lässt sich die Mehrzahl der Menschen, ganz gleich in welcher Position oder Situation oder Rolle, viel weniger von verstandesmäßigen Überlegungen leiten als sie meinen. Eher werden sie von ihren Leidenschaften, Gefühlen, Machtbedürfnissen, Zweifeln, von Mitarbeitern, Bedingungen, Beratern und anderen „Lobbyisten“ getrieben. Wenn dabei etwas nicht dem Willen, der Absicht oder der Vernunft entspricht, fehlt es nicht an Behauptungen, Erklärungen, um nachzuweisen, dass man vollkommen im Recht ist - bis zum Burnout oder gar "golden shakehands".
Andere möchten wohl gern überlegen, nachdenken, aber es fehlt Ihnen die Zeit dazu, manchmal auch ein Partner, der absichtslos zuhört, Impulse gibt, mit ihm in ein Gespräch eintritt, um die schwierigen Entschlüsse zu erwägen, Probleme zu klären, Spinnereien zuzulassen, um alles, was zur Lösung ansteht mit Intelligenz zu meistern. Dafür, genau dafür ist eher ein Privatissimum wertvoll und sinnreich.
Während regelkonform arbeitende Bürokraten ohne viel Intuition auskommen, sind die höchsten Manager in Verwaltung, Politik, Wirtschaft auf Intuition als bedeutenden Faktor für ihre Entscheidungssituationen angewiesen. Auf diesen obersten Ebenen gibt es einfach zu viele Lücken und Unbekannte für eine rein logische Entscheidungsfindung. Führungskräfte, Verkäufer können jahrelang Kurse nehmen und sich sogar erfolgreich Gespräche (in welcher Form und zu welchem Zweck auch immer) einprägen - wenn sie aber nicht das „natürliche Gespür" haben, werden sie niemals auf dem jeweiligen Gebiet zur Spitze aufsteigen.
Das gilt eigentlich für alle anderen Funktionen und Berufe auch. Man kann sich alle Fakten einprägen, hervorragende Noten bekommen, exzellente Arbeit verrichten, jedoch ohne eine andere Art von Wissen, die Intuition, die nirgendwo gelehrt wird, die, aber nötig ist für den wirklichen Erfolg, ist das alles nur halb. Dieses natürliche Gespür, die Intuition, ist nur deswegen mysteriös, weil es schwer in Worte zu fassen ist. Intuitives kommt nicht Schritt für Schritt, sondern schlagartig.
Erst einmal müssen wir jedoch unsere lebenslangen Gewohnheiten überwinden, die uns nur die Gedanken anerkennen lassen, die sich in Worten ausdrücken lassen. Ein Privatissimum ist eine Begegnung von erwachsenen Menschen, die losgelöst von privaten wie beruflichen Bedingungen, eine bestimmte Reflexion beginnen wollen. Losgelöst von den Bedingungen und Begrenzungen des betrieblichen wie privaten Alltags, in einer vertrauensvollen Atmosphäre so miteinander zu sprechen, dass alle Ihre eigenen Gedanken - längst vergessen wie hoch aktuelle und auch ganz "neue" - wieder ins Bewusstsein kommen und nach Außen wirksam werden. Bewegung wird ins Spiel gebracht die wiederum Bewegung hervorruft
Methodisches, formales Vorgehen ist da nicht hilfreich, behindert eher. Es entspricht den Alltag-Gewohnheiten. In einem Privatissimum wird an jeden Menschen die absolute Forderung gestellt, in der Lage zu sein, seine Erfahrungen, sein Wissen, Meinungen, Vorurteile ... so hintanzustellen, dass er auch wirklich fähig ist, seine jeweiligen Bedürfnisse ohne Beurteilung wahrzunehmen. Jeder Inhalt zur Selbst-Reflexion ist möglich. Aber auch den Weg zu beginnen, alte Gewohnheiten zu überwinden, die eigene Intuition zu leben, Verflechtungen mit dem eigenen Biografischen erkennen zu können.